in einer Bühnenfassung von Jakob Fedler
„Gertrud pflegt ihren kranken Mann Willy bis zu seinem Tod. Sie bleibt allein in der thüringischen Kleinstadt Sangerhausen zurück, versucht sich neu zurechtzufinden, begleitet von ihren Erinnerungen. „Meine Kindheit fiel ins Kaiserreich, der Sportplatz in der Weimaraner, die Ehe auf Hitler und das Alter in die DDR. Wohin mein Kopf. Das 1000jährige Gottesreich erleb ich nimmer.“ Sie trifft Freundinnen, besucht ihre Söhne in Berlin und Westdeutschland, läuft durch ihre Heimatstadt, spricht mit ihrem toten Mann, sucht eine neue Liebe, sehnt sich nach dem Tod.
Einar Schleefs Roman Gertrud ist ein eigenwilliger, sprunghafter, sich preisgebender Erzählsturm. Schleef schrieb den fiktionalen Monolog seiner Mutter Gertrud, einer Näherin, als ein schroffes und wütendes, sehnsüchtiges und gieriges sich Mitteilen einer „anständigen Frau“, aber auch als eine an ihren Toten vereinsamende Geschichte des 20. Jahrhunderts zwischen Kaiserreich und später DDR. Mit dem Hintergrund der Industrie- und Bergbaustadt Sangerhausen verweist Schleef zugleich auf die Zerrüttung der Verheißungen des industriellen Zeitalters und dessen proletarischer Milieus, verweist auf kleinbürgerlichen Überlebenszwang und das beständige Ausbleiben der Zukunft.“ (Deutsches Theater Berlin)
- „Das Gute Buch“, Göpenstraße 19, 06526 Sangerhausen,
Telefon: 03464/572902 - Tourist-Information Sangerhausen im Bahnhof Sangerhausen
Telefon: +49 (0)3464 19433
Andreas Montag hat in der Mitteldeutschen Zeitung vom 05.11.2018 folgende Kritik geschrieben:https://www.einar-schleef-arbeitskreis.de/wp-content/uploads/2018/12/Bei-Mutter-Schleef.pdf