Einar Schleef: Gertrud – Band 1 Unterhalb offizieller Geschichte und abseits bekannter Familienromane erzählt Schleef im detailgesättigten, eigensinnig preisgebenden Monolog der Mutter die Geschichte der Familie, die beherrscht wird von Frauengestalten, die Gertruds Stärke besitzen. Der erste Sohn haut 1957 ab, der zweite zwanzig Jahre später, inzwischen stirbt der Vater. Worum es geht, ihr Überleben. |
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Einar Schleef: Die Schauspieler Suhrkamp Verlag Broschur, 100 Seiten ISBN: 978-3-518030-67-7 |
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Einar Schleef: Schlangen – Die Geschichte der Stadt Theben Bild: Einar Schleef. Text: Hans-Ulrich Müller-Schwefe/Einar Schleef Broschur ISBN: 978-3-518-03014-1 |
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Einar Schleef: Droge Faust Parsifal Broschur, 504 Seiten ISBN: 978-3-518-40862-9Der Essay exponiert und erklärt in einer Art Berliner Dramaturgie den Stückekanon des Theatermachers Schleef – von Aischylos bis Brecht und Müller. Er ortet die Frage „Wieviel Droge braucht der Mensch?“ als eine für diese Stücke bestimmende. Und er gibt mit Abschnitten der Lebensgeschichte und Gegenwartsbeobachtung des Autors den Ausführungen zu Traditionslinien des deutschen Theaters Verbindlichkeit und Aktualität. |
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Einar Schleef: Zigaretten edition suhrkamp 2064 Broschur, 170 Seiten ISBN: 978-3-518-12064-4Ein Mann mittleren Alters sitzt allein mit seinem Kaninchen in einem Einfamilienhaus, das ihm die Frau nach der eben erfolgten Trennung leer geräumt hat. Auch die Tochter ist ausgezogen. Der Mann sitzt vor einer Tasse Tee und beobachtet seine nächste Umgebung, verstimmt und so erschöpft, dass er es kaum schafft, sich vom Stuhl zu erheben, geschweige denn am nächsten Automaten eine Packung Zigaretten zu ziehen. |
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Einar Schleef: Totentrompeten 1–4. Stücke und Materialien edition suhrkamp 3430 Broschur, 284 Seiten ISBN: 978-3-518-13430-6„TOTENTROMPETEN. Das sind die Pilze, die TOTENTROMPETEN, bläulich, violett, manchmal schwarz, auch braun, eßbar erscheinen sie nicht, abschreckend, schmecken dafür um so besser. Aber man muß sie kennen. Kennen auch die Trompeten, die eigenes Ende ankündigen. Ende? Dagegen heißt es sich zu stemmen, weglaufen können sie nicht, die 3 Alten, festgenagelt in der DDR und in meinem Buch GERTRUD. TOTENTROMPETEN auch für die DDR, für die Lebensumstände“, heißt es – programmatisch für alle vier Stücke – im Vorspruch der Totentrompeten.Die ersten drei dieser Stücke für immer dasselbe Trio infernal alter Freundinnen wurden in Schwerin uraufgeführt und häufig nachgespielt, das vierte wird hier aus dem Nachlass zum ersten Mal in Buchgestalt veröffentlicht und voraussichtlich im Sommer 2002 uraufgeführt. |
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Einar Schleef: Mooskammer – Erzählungen edition suhrkamp 2356 Broschur, 184 Seiten ISBN: 978-3-518-12356-0Sangerhausen, eine Kleinstadt in Sachsen-Anhalt; die letzten Jahre der DDR. Gertrud – Sportlerin, Schneiderin, Hausfrau – hält aus auf verlorenem Posten. Der ältere Sohn republikflüchtig, der Mann gestorben. Auch der jüngere Sohn setzt sich ab. In der ungemütlich vertrauten Welt bleiben dieser Geschlagenen, die nicht klein beigibt, nur noch zwei Freundinnen. |
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Einar Schleef: Nietzsche Trilogie. Lange Nacht – Stücke und Materialien Nietzsche Trilogie Lange Nacht |
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Einar Schleef: Gertrud, ein Totenfest Monolog für Frauenchor. In: Theater der Zeit 10/2002, S. 55ff. |
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Einar Schleef: Tagebuch 1964–1976. Ostberlin Nach dem Abitur 1964 zieht Einar Schleef zum Studium der Malerei an der Kunsthochschule Weißensee von Sangerhausen nach Ostberlin. Bereits nach einem halben Jahr wird er exmatrikuliert, weil er sich beleidigend über einen Professor geäußert hat. Zweieinhalb Jahre muss er sich „in der Produktion bewähren“, dabei sammelt er erste Erfahrungen am Theater. 1967 wird er Schüler des Bühnenbildners Heinrich Kilger. Auf abenteuerlichen Trampreisen nach Prag erlebt Schleef den „Prager Frühling“ und dessen Ende. 1971 wird er Meisterschüler von Karl von Appen, einem Bühnenbildner Bertolt Brechts. Es kommt – in Zusammenarbeit mit B. K. Tragelehn – zu den ersten großen Theaterarbeiten: aufsehenserregenden, umstrittenen, rasch wieder abgesetzten und bald schon legendären Inszenierungen. Im Oktober 1976 benutzt er einen Arbeitsaufenthalt am Wiener Burgtheater zum Absprung in den Westen. |
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Einar Schleef: Tagebuch 1977–1980. Wien Frankfurt Berlin 1977 zieht Schleef von Wien – der ersten Station im Westen – nach Frankfurt am Main, am Ende des Jahres nach Westberlin. Er schreibt, u.a. zahllose Briefe an seine Freundin, die beim Versuch der Republikflucht geschnappt wurde. 1978 entwickelt er Siegfried Unseld den Plan eines monumentalen Romans aus der Perspektive seiner Mutter Gertrud. Die Arbeit beginnt – unterstützt von der Freundin, die vorzeitig aus der Haft entlassen worden ist. 1980 erscheint Gertrud – Band 1. Wilde Jahre sind auch diese ersten im Westen verbrachten, in denen Einar Schleef dem Tagebuch Beobachtungen, Verwirrungen und Orientierungsversuche – politisch, gesellschaftlich und ganz persönlich – dringend mitzuteilen hat. |
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Einar Schleef: Tagebuch 1981–1998. Frankfurt am Main, Westberlin In den Jahren 1981 bis 1998 hat Einar Schleef kaum Tagebuch geführt. Er hatte zu inszenieren und Bücher zu schreiben (Gertrud – Band 1, Gertrud – Band 2, Droge Faust Parsifal). Als er sich in den letzten Jahren seines Lebens daranmachte, das Tagebuch auszuarbeiten und einzurichten, füllte er die Lücke mit eigenen Texten aus dieser Zeit, ungedruckten Langfassungen von Interviews zum Beispiel. |
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Einar Schleef: Tagebuch 1999–2001. Berlin, Wien In den Jahren 1999 bis 2001 scheint Schleef fast nur noch Tagebuch zu schreiben, wenn er nicht gerade schwimmt, am liebsten in der Donau bei Wien. Schreiben dient ihm wie das Schwimmen dazu, sich zur Ruhe zu bringen. Nichts anderes hilft. Mit den Endloseintragungen schlafloser Nächte hält er sich an der Oberfläche – um weiterzugleiten, aufs Ende zu. |
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Briefwechsel 1 (1963–1976). Gertrud Schleef – Einar Schleef Als Einar Schleef mit zwanzig seine Geburtsstadt Sangerhausen verlässt und nach Ostberlin zieht, um an der Kunsthochschule Weißensee Malerei zu studieren, beginnt der Briefwechsel zwischen Mutter und Sohn, der von Seiten Gertruds bestimmt ist durch ein Zugleich von Geben und Fordern, von unermüdlichen Hilfsangeboten, beständigen Klagen über ausbleibende Briefe und zu wenig Besuche daheim sowie von einem unaufhörlichen teilnehmen und lenken wollen – auch als der Sohn schon dreißig ist und in Berlin erste Theatererfolge als Bühnenbildner und Regisseur feiert. Einar schreibt weniger. (Manchmal zeichnet er etwas dazu.) Er schickt seine schmutzige Wäsche, aber vor Weihnachten auch Kokosraspeln und Mandeln aus der besser versorgten Hauptstadt. Er berichtet, meist knapp, vom Gang des Studiums, der „Bewährung in der Produktion“ und den Arbeiten für Verlage und Theater. Er wehrt sich gegen ihre Vereinnahmung und bleibt seiner Mutter durch all den lebenspraktisch dringenden Kleinkram hindurch, der oft mir ihrer Hilfe bewältigt wird, eng verbunden. |
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Briefwechsel 2 (1977–1990). Gertrud Schleef – Einar Schleef Nachdem im ersten Teil des Briefwechsels zwischen Gertrud Schleef und Einar Schleef die Briefe bis zur Republikflucht des Sohns 1976 versammelt sind, dokumentiert der zweite Band die Jahre von 1977 bis 1990. Einar Schleef lässt sich in Westberlin nieder. Der Kontakt zur Mutter wird in der ersten Zeit durch Zensur und Briefverluste behindert. Einar hält sich einige Jahre vom Theater fern und schreibt den monumentalen zweibändigen Romanmonolog Gertrud. Dafür ist er auf die Hilfe seiner Mutter angewiesen. Es kommt zu einem überraschend har monischen Zusammenspiel der beiden. Im Übrigen dreht sich ihre Beziehung um. War bis 1976 die Mutter die Besorgte, Nachfragende, Ermahnende, Rat Erteilende, so ist es nun der Sohn, der mal rau, mal herzlich, ja geradezu rührend besorgt seiner allein in der DDR zurückgebliebenen, alternden Mutter gut zuredet und ihr den Rücken stärkt. Gertrud stirbt 1993. |
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Einar Schleef. Kontaktbögen. Fotografie 1965–2001 Einar Schleef, der über einen Zeitraum von etwa dreißig Jahren große Außenseiter nicht nur des deutschsprachigen Theaters, sondern auch der Literatur und der bildenden Kunst, legte kurz vor seinem Tod der Akademie der Künste Berlin ein Konzept für eine Foto-Ausstellung vor. Ursprünglich gedacht als eine Bestandsaufnahme in der Lebensmitte, präsentiert, nach dem plötzlichen Tod Schleefs, die von Februar bis April 2006 dauernde Ausstellung im Akademie Neubau am Pariser Platz in Berlin Schleefs fotografisches (Lebens-)Werk in der Ambivalenz von Biographie und deutsch/deutscher Geschichte. Die im Nachlass aufgefundenen Kontaktbögen, zumeist schwarz-weiß, geben Zeugnis von dem, was der Fotograf Schleef suchte, beobachtete, selektierte und neu zusammensetzte. Die Arbeiten sind ungeschminkt, rau und niemals arrangiert. So bezwingt Schleef das flüchtige Hinsehen, den vorschnellen Blick auf das scheinbar Alltägliche. |
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Einar Schleef: Die Party (nach August Strindberg), 1977 In: Theater der Zeit 1/2004, Berlin 2004, S.62ff. |
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Einar Schleef: „Ich habe kein Deutschland gefunden.“ Erzählungen und Fotografien zur Berliner Mauer Mit einem Nachwort von Jörg Aufenanger Elfenbein-Verlag, Berlin, 2011″Für uns, die wir diese atemlos verfassten Texte heute, zehn Jahre nach Schleefs viel zu frühem Tod und mehr als zwanzig Jahre nach dem Fall der Mauer, lesen dürfen, öffnet der Autor einen Blick auf die Vergangenheit, die zu erschrecken vermag. Ja, die uns erschrecken sollte, denn genau so, wie Einar Schleef es in seiner wie gehetzt wirkenden Sprache festgehalten hat, ist es gewesen. Er, der kein Deutschland fand, hat uns damit am Ende doch ein Deutschland widergespiegelt, das noch heute gültig ist.“ (Peter H. Gogolin) |
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Einar Schleef. „Arthur“ Berlin 1985. (Mariannenpresse) Mit zehn ganzseitigen farbigen Illustrationen nach Zeichnungen. Originalhalbleinenband mit Deckelprägung. Gesamtauflage 130 (vergriffen) |
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Einar Schleef Und der Himmel so blau Ein Lesebuch Zusammengestellt von Hans-Ulrich Müller-Schwefe Mit einem Nachwort von Etel Adnan Gebunden, farbiger Vorsatz, Lesebändchen, ca. 200 Seiten € 22,— [D] / € 22,60 [A] / sFr 26,30 ISBN 978–3–96160–004–5
Zum 75. Geburtstag am 17. Januar 2019 eine Wundertüte vermischter Nachrichten aus Werk und Leben Einar Schleefs: Erzählungen, Märchen, Berichte, Fremd- und Selbstbeobachtungen. Kurze, teils |
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Vom Leichtfuß. Verlag: Berlin, Edition Mariannenpresse, 1998 Nur noch antiquarisch erhältlich. |
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